Kurzvorstellung der Deutschen DepressionsLiga e. V.
Die Deutsche DepressionsLiga e.V. ist eine bundesweit aktive Patientenvertretung für an Depressionen erkrankte Menschen. Sie ist eine reine Betroffenenorganisation, deren Mitglieder entweder selbst von der Krankheit Depression betroffen oder deren Angehörige betroffen sind. Wer nicht zu diesem Personenkreis gehört, hat die Möglichkeit einer Fördermitgliedschaft.
Der Vorstand und die Mitglieder arbeiten ehrenamtlich an ihren Zielen Aufklärung und Entstigmatisierung, an Angeboten der Hilfe und Selbsthilfe für Betroffene und an der Vertretung der Interessen dieser Menschen gegenüber Politik, Gesundheitswesen und Öffentlichkeit. Wir legen großen Wert auf Unabhängigkeit von der Pharmaindustrie oder sonstigen Interessengruppen und haben dies auch in unserer Satzung festgeschrieben.
Die DDL ist als gemeinnützig anerkannt und wird finanziert im Rahmen der Selbsthilfeförderung der gesetzlichen Krankenkassen nach § 20 h SGB V sowie durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und sonstige Zuwendungen.
Die DDL hat ca. 2.059 Mitglieder (Stand März 2024).
Unsere Vision
Eine vertrauensfördernde Lebens- und Arbeitswelt, in der seelischem Befinden mit Achtsamkeit begegnet wird.
Unsere Mission
Im Gegensatz zu physischen Funktionsstörungen werden Erkrankungen der Seele in unserer Gesellschaft noch immer nicht ernst genommen und akzeptiert. Wir wissen, was das für Betroffene und deren Angehörige bedeutet.
Deswegen stärken wir Betroffene und setzen uns für ihre Rechte ein. Wir kämpfen gegen Stigmata und für den Abbau von gesellschaftlichen Vorurteilen und Barrieren. Wir verlangen die Berücksichtigung psychischer Grundbedürfnisse in der Gesellschaft. Wir fordern eine angemessene gesundheitliche Versorgung und Unterstützung. Wir beraten Fachleute und Entscheidungsträger.
Und nicht zuletzt ermutigen wir Betroffene zu einem achtsamen Umgang mit sich selbst. Denn damit fängt die eigene Heilung an. Mit dem Wissen: Es kann jede und jeden treffen – und als Betroffener bin ich nicht Schuld an meiner Erkrankung.
Woher wir das wissen?
Weil wir als Depressionserfahrene Expertinnen und Experten in eigener Sache sind.
Schirmherr und Botschafter*innen
Vorstand
Geschäftsstelle
Die Geschäftsstelle der Deutschen DepressionsLiga e.V. (DDL) wurde von 2018 bis 2021 im Rahmen der kassenindividuellen Projektförderung nach § 20 h Sozialgesetzbuch V durch die BARMER finanziert.
Seit 2022 erfolgt die Finanzierung im Rahmen der GKV-Gemeinschaftsförderung (Pauschalförderung) auf Bundesebene.
Gewährleistungs- oder Leistungsansprüche gegenüber den Krankenkassen können daraus nicht erwachsen. Für die Inhalte und Gestaltung ist die DDL verantwortlich.
Wir bedanken uns für die wichtige finanzielle Unterstützung.
Verbandsstrukturen der DDL
Zu den Mitgliedern der DDL gehören aktuell 28 Selbsthilfegruppen, die sich über das gesamte Bundesgebiet verteilen. (Stand: Frühjahr 2024)
Im Zuge der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) haben wir vor einiger Zeit unsere Selbsthilfegruppendatenbank von der Website genommen. Aufgrund der sensiblen Datenlage halten wir Informationen zu existierenden Gruppen auf Anfrage in der Geschäftsstelle bereit.
Landesuntergliederungen
Zusätzlich zu den Selbsthilfegruppen wird es voraussichtlich ab der zweiten Jahreshälfte 2024 Landesgruppen/regionale Mitgliedertreffs zum Austausch und zur Selbsthilfe speziell für DDL-Mitglieder geben. Mit den Vorbereitungen wurde im Rahmen unserer ersten DDL-Tagung im Oktober 2023 begonnen.
Digitale Selbsthilfestrukturen
Darüber hinaus wird es mittelfristig für spezielle Zielgruppen und zu bestimmten Themen einen virtuellen Austausch geben.
Bereits im Rahmen unserer virtuellen Angebote für Mitglieder (z. B. Recovery-Kurs RAMSES) haben sich einige Mitglieder selbstständig zu einem virtuellen Austausch zusammengeschlossen.
Den Aufbau digitaler Selbsthilfestrukturen werden wir in den nächsten Jahren weiter vorantreiben, sofern uns ausreichende personelle und finanzielle Ressourcen zur Verfügung stehen.
Bundesland-Vertretungen
Die Vorstandsmitglieder fungieren als Vertreter*innen der Bundesländer ihres Wohn- oder Arbeitsorts sowie teilweise eines angrenzenden Bundeslandes und sind dort Kontaktpersonen für Ehrenamtliche und Interessierte. Sie werden unterstützt durch aktive Ehrenamtliche und Selbsthilfegruppen vor Ort. Zu den Aktivitäten gehört die Organisation von oder Teilnahme an Selbsthilfetagen, Gesundheitstagen, Infoveranstaltungen, Infoständen, Vorträgen u.v.m. Die Einsätze werden von der Geschäftsstelle der DDL koordiniert.
Fachliche Berater
Prof. Dr. med. Peter Zwanzger
Prof. Dr. med. Peter Zwanzger hat Medizin in München studiert und beschäftigt sich seit 20 Jahren mit Depression und Angsterkrankungen, deren Entstehung und Behandlung. Er war an den Universitätskliniken für Psychiatrie und Psychotherapie in München und Münster sowie während eines Forschungsaufenthaltes am Institute of Mental Health Research in Ottawa/Canada tätig. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in den neurobiologischen Entstehungsbedingungen von Angsterkrankungen und Depressionen sowie der Entwicklung neuer Behandlungsverfahren. Prof. Zwanzger ist Psychiater, Psychotherapeut und Autor von über 200 wissenschaftlichen Publikationen und Buchbeiträgen. Er ist Mitglied in zahlreichen medizinischen Fachgesellschaften, unter anderem als Vorstand der Gesellschaft für Angstforschung (GAF). Seit 2013 ist Prof. Zwanzger Ärztlicher Direktor am kbo-Inn-Salzach-Klinikum in Wasserburg am Inn und leitet dort als Chefarzt den Fachbereich Psychosomatische Medizin mit den Therapieschwerpunkten Angsterkrankungen und Depression.
Prof. Dr. Alexandra Wuttke
Alexandra Wuttke ist psychologische Psychotherapeutin mit einem Schwerpunkt für die Themen Alter, Pflege, Demenz und Depression. Sie ist Professorin für Prävention von Demenz und Demenzfolgeerkrankungen am Zentrum für psychische Gesundheit (ZEP) am Universitätsklinikum Würzburg und Leiterin des Zentrums für psychische Gesundheit im Alter (ZpGA) in Mainz. Zudem ist sie Mitherausgeberin der Zeitschrift Psychotherapie im Alter, die interdisziplinär und praxisnah das Thema beleuchtet.
PD Dr. med. Dr. P.H. Stefan Weinmann
Privatdozent Dr. Dr. Stefan Weinmann ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Autor von mehr als 100 wissenschaftlichen Publikationen, Büchern und Buchbeiträgen. Seit Juli 2023 ist er Chefarzt der MediClin Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an der Lindenhöhe in Offenburg, Akademisches Lehrkrankenhaus der Uni Freiburg. Seine Hauptforschungsgebiete sind psychiatrische Versorgungsforschung, psychosoziale Therapien, Home Treatment, Reduktion von Zwang, Integration von Psychiatrie-Erfahrenen, kritische Psychopharmakotherapie, Leitlinienentwicklung und -implementierung und Global Health.
Weinmann hat Medizin in Freiburg und Heidelberg, Wirtschaftswissenschaften an der FernUni in Hagen und Public Health an der TU in Berlin studiert und arbeitet seit 1998 in der psychiatrischen Versorgung. Er war am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim, an der psychiatrischen Universitätsklinik/Rheinische Kliniken in Düsseldorf, an der Abteilung Psychiatrie II der Uni Ulm/Bezirkskrankenhaus Günzburg, an den Universitären Psychiatrischen Kliniken in Basel, am Vivantes-Klinikum Am Urban und an der Charité in Berlin klinisch und forschend tätig und hat eine Ausbildung in Verhaltenstherapie und Psychotraumatologie (Deutschsprachige Gesellschaft für Psychotraumatologie).
Seine Motivation als fachlicher Berater der Deutschen DepressionsLiga e.V. ist es, „die Depression als psychosoziale Herausforderung in der öffentlichen Diskussion wieder in den gesellschaftlichen Kontext einzubetten“.
Prof. Dr. Sabine Flick
Prof. Dr. Sabine Flick hat Soziologie, Politologie und Psychoanalyse in Frankfurt am Main studiert und forscht seit über zehn Jahren zum Zusammenhang von gesellschaftlichen Strukturen und psychischen Erkrankungen. Nach ihrer Promotion an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main hat sie an verschiedenen Instituten in Deutschland, Israel, Österreich und in den USA gelehrt und geforscht, u. a. an der University of California, Berkeley am dortigen Berkeley Center for Social Medicine, der Tel Aviv University und der Universität Graz. Sabine Flick ist Professorin für Allgemeine Soziologie an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und Mitglied des Instituts für Sozialforschung Frankfurt am Main. Sie ist über dies Mitglied bei medico international und Teil des Editorial Boards des „Psychotherapie Forums“, Zeitschrift des Österreichischen Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP). Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind Soziologie der Gesundheit und Gesundheitsberufe, insbesondere Psychotherapie, Geschlechter- und Sexualitätstheorien, Soziologie sozialer Probleme und Kritische Theorie. Sie hat zahlreiche Arbeiten zum Themenfeld Psychische Gesundheit und Arbeitswelt publiziert, insbesondere zu Selbstsorge sowie zu Arbeitsleiden und Psychotherapie.
Gründungsgeschichte
Alle Gründungsmitglieder lernten sich im Diskussionsforum des Kompetenznetzes Depression (heute Stiftung Deutsche Depressionshilfe) zunächst virtuell kennen. Bei verschiedenen Forentreffen begegnete man sich auch persönlich. In vielen Gesprächen wurde deutlich, wie wohltuend der Austausch unter Betroffenen ist, aber auch, wie schwer es ist, mit dieser Erkrankung zu leben in einer Gesellschaft, die überwiegend nichts darüber weiß oder aber unzutreffende Einstellungen hat.
Lücken in der Versorgungslandschaft
Bekannt wurde auch, dass es zwar mittlerweile sehr gute Behandlungsmöglichkeiten gibt, aber immer noch nur rund 10 % der Betroffenen auch adäquat behandelt werden, sei es, weil sie aus Angst vor Stigmatisierung selbst davor zurückscheuen, sei es, weil die Depression über Jahre hinweg nicht als solche erkannt wird oder auch weil sie keinen geeigneten Psychotherapieplatz finden. Es gibt Lücken in der Versorgungslandschaft, z. B. beim Übergang von der stationären in die ambulante Behandlung und etliche andere Punkte, in denen sich die Betroffenen eine deutliche Verbesserung wünschen.
Aus eigenen Kräften etwas bewegen
So entstand die Idee, sich aus eigenen Kräften für die Belange der Betroffenen einzusetzen und eine bundesweite Interessenvertretung zu gründen. Im Gegensatz zu vielen Krankheiten und Behinderungen, die seit langem eigene Patientenvertretungen haben, gab es dies für depressiv Erkrankte bisher nicht. Dies lag vermutlich auch in der Erkrankung selbst begründet, zu deren Hauptsymptomen eine lähmende Antriebslosigkeit gehört. In einer akuten depressiven Episode ist kaum jemand in der Lage, sich in solcher Weise zu engagieren, und viele Betroffene, die eine Depression überstanden haben, mögen sich nicht mehr damit auseinandersetzen.
Dennoch fand sich Anfang 2009 eine kleine Kerngruppe, die das Projekt in Angriff nahm, und am 16. Mai 2009 trafen sich dann 18 Nutzer des Diskussionsforums in Kassel und gründeten die Deutsche DepressionsLiga e.V.
Presse
Pressekontakt
Armin Rösl, Stellvertretender Vorsitzender & Öffentlichkeitsarbeit: kontakt@depressionsliga.de
Pressemitteilungen
Für eine schnelle Übersicht zu unserem Verein, unseren Zielen, Informationen zu Rechtsform, Mitgliederzahl, Beiträgen sowie Vorstandsmitgliedern, Ansprechpartnern, usw. finden Sie hier unser Fact Sheet.
Satzung der Deutschen DepressionsLiga e. V.
Transparenz
Selbstauskunft der Deutschen DepressionsLiga e. V. zu Zuwendungen
Der Haushalt der Deutschen DepressionsLiga e. V. im Jahr 2023 umfasste rund 683.590,00 Euro.
Die Einnahmen setzten sich wie folgt zusammen:
- 5,9 % Mitgliedsbeiträgen
- 18,3 % GKV-Gemeinschaftsförderung (Pauschalförderung)
- 61,3 % aus Förderungen der gesetzlichen Krankenkassen (kassenindividuelle Förderung)
- 9,6 % aus Spenden von Bürgerinnen und Bürgern
- 4,9 % aus Zuwendungen von Wirtschaftsunternehmen
Zuwendungen von Wirtschaftsunternehmen
Die Deutsche DepressionsLiga e. V. legt als Mitgliedsorganisation der Bundesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE von Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e.V. (BAG SELBSTHILFE) großen Wert auf Transparenz und Offenheit, wenn es um die Kooperation mit Wirtschaftsunternehmen geht.
3 Absatz 2 unserer Satzung lautet:
Um eine unabhängige Interessenvertretung zu wahren, ist die Annahme von Spenden, sonstigen Zuwendungen, der Abschluss von Berater- und Sponsorenverträgen seitens bzw. mit der pharmazeutischen Industrie ausgeschlossen.
Nachfolgend veröffentlichen wir unsere Selbstauskunft über Einnahmen von Wirtschaftsunternehmen. Wir weisen darauf hin, dass die Gesamtheit der nachfolgend aufgelisteten Zuwendungen 4,9 % des Gesamthaushalts unseres Vereins im Berichtsjahr 2023 ausmacht. Die Deutsche DepressionsLiga e. V. stellt insoweit sicher, dass die unten genannten Einnahmen bzw. deren Ausbleiben weder den Fortbestand noch den Kernbereich der satzungsgemäßen Arbeit der Selbsthilfeorganisation gefährden können.
Selbsthilfeförderung der gesetzlichen Krankenkassen
a) Förderung durch die GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene
Die DDL erhält jedes Jahr eine großzügige Grundförderung durch die GKV-Gemeinschaftsförderung auf Bundesebene. Ohne diese Förderung wäre es der DDL unmöglich, ihre Arbeit zu realisieren.
Die Fördersumme betrug im Jahr 2023: 125.000 €.
b) Förderung durch die gesetzlichen Kassen nach § 20 h SGB V im Rahmen der kassenindividuellen Projektförderung
Des Weiteren erhält die Deutsche DepressionsLiga e. V. Mittel der gesetzlichen Krankenkassen nach § 20 h SGB V im Rahmen der kassenindividuellen Projektförderung.
Die Fördersumme betrug im Jahr 2023: 419.152,94 €.
Im Jahr 2023 handelt es sich im Einzelnen um folgende Förderungen:
Projekttitel | Fördernde Krankenkasse | Laufzeit | Förderbetrag für die Gesamtlaufzeit |
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Videobeitrag FRND „Laut gedacht“, Frauengesundheit mit Julia Knörnschild (Kooperationsprojekt) | DAK | 2023 | 14.830,00 € |
Videobeitrag FRND „Laut gedacht“, Depressionen aus der Sicht von Freunden, Kollegen mit Klaas Heuser-Umlauf (Kooperationsprojekt) | DAK | 2023 | 14.830,00 € |
Podcast FRND „Kopfsalat“ St. 4 (Kooperationsprojekt) | DAK | Herbst 2022 - Herbst 2023 | 24.750,00 € |
Podcast FRND „Kopfsalat“ St. 5 (Kooperationsprojekt) | DAK | Herbst 2023 - Herbst 2024 | 24.750,00 € |
FRND Bartalk (Kopperationsprojekt) | TK | 2023 | 25.830,00 € |
Papas Seele Lesereise 2023 | AOK-Bund | 2023 | 91.898,50 € |
Papas Seele Nachdruck Buch Bd. 1 | AOK-Bund | 2023 | 26.985,15 € |
Bilderreise „Mal gut, mehr schlecht“ | BARMER | Herbst 2022 - Herbst 2024 | 74.860,24 € |
Großformatiges Malen | BARMER | Frühjahr 2023 – Frühjahr 2024 | 36.310,50 € |
Online-Workshop Achtsamkeit | BARMER | Frühjahr 2023 – Frühjahr 2024 | 13.035,60 € |
Virtuelle Recovery-Kurse | AOK-Bund | 2023 | 22.309,02 € |
Roadmovie „Expedition Depression“ | AOK-Bund | 2023 | 115.078,50 € |
DDL-Tagung 2023 | BARMER | 2023 | 16.225,81 € |